Verbitterungsstörung – wenn die Seele nicht loslassen kann
Allgemeines
Fast jeder Mensch kennt das Gefühl der Verbitterung. Häufige Auslöser sind empfundene Ungerechtigkeit, Kränkung oder Vertrauensbruch – oft in Kombination mit Hilflosigkeit oder Hoffnungslosigkeit.
Die Anlässe sind vielfältig:
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Konflikte mit Nachbarn, Arbeitgebern oder Behörden
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familiäre Spannungen oder Trennung
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Kündigung oder Nichtberücksichtigung bei einer Beförderung
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Erfahrungen von Untreue oder sozialer Ausgrenzung
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Impfnebenwirkungen, die nicht anerkannt werden
Entscheidend ist nicht die objektive Schwere des Ereignisses, sondern wie es innerlich verarbeitet wird. Selbst scheinbar „kleine“ Vorfälle können zu einem tiefen Gefühl von Verbitterung führen – wenn sie das persönliche Gerechtigkeitsempfinden erschüttern.
Formen der Verbitterung
Vorübergehende Verbitterung
Die negativen Gefühle klingen nach kurzer Zeit wieder ab, wenn sich die Situation klärt oder innerlich verarbeitet wird.
Stimulusgebundene Verbitterung
Die Betroffenen funktionieren im Alltag normal, reagieren jedoch in bestimmten Situationen (z. B. bei Begegnung mit der betreffenden Person) mit starker innerer Anspannung oder emotionalem Rückzug.
Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED)
Diese Form ist behandlungsbedürftig. Betroffene sind häufig von Gedanken an Rache oder Wiedergutmachung geradezu besessen.
Typisch sind:
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ständiges Grübeln über das auslösende Ereignis
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schmerzhafte, intrusive Erinnerungen
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Verlust von Lebensfreude, sozialer Rückzug
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Zwangsgedanken oder Wunsch nach Bestrafung des „Verursachers“
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Rückzug aus Hobbys, Beruf und sozialen Kontakten
Zunahme von Verbitterung – Beispiel Corona-Pandemie
Die Verbitterungswerte in der Bevölkerung haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht:
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Laut PTED-Studie der TU Braunschweig (2019): ca. 3 % klinisch relevante Verbitterung
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Während des zweiten Lockdowns (2020): 16 % mit deutlich erhöhten Werten
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COSMO-Studie (2020–2021): Anstieg von 5,3 % auf 8,8 %
Viele Betroffene gaben an, sich durch politische Entscheidungen, gesellschaftlichen Druck oder Arbeitsplatzunsicherheit massiv belastet oder ungerecht behandelt zu fühlen.
Schwierige Diagnose – häufig übersehen
Die Verbitterungsstörung ist noch relativ unbekannt – selbst unter Fachleuten. Oft wird stattdessen vorschnell eine Depression diagnostiziert, obwohl sich Verlauf und emotionale Dynamik deutlich unterscheiden.
Behandlung mit Hypnose
In der Hypnosetherapie steht die Verarbeitung der emotionalen Reaktion im Mittelpunkt.
Die Ursache ist den meisten Betroffenen klar – aber sie sind nicht in der Lage, die damit verbundenen Gefühle eigenständig zu regulieren oder loszulassen.
Die von mir angewandte ursachenorientierte Hypnose bietet die Möglichkeit, diese festgefahrenen Emotionen aufzulösen – in einem geschützten, nicht wertenden Rahmen. Je nach Auslöser und Situation verwende ich unterschiedliche Methoden, u. a. auch den Yager-Code.
Nächster Schritt:
Wenn Sie betroffen sind und mehr darüber erfahren möchten, wie ich in Ihrem Fall therapeutisch vorgehen würde, lade ich Sie herzlich zu einem kostenlosen Informationsgespräch ein – diskret, unverbindlich und persönlich.